Fachtag LER 2022: „Identitätsbildung in der Migrationsgesellschaft“

Am 30. April findet der diesjährige Fachtag „Identitätsbildung in der Migrationsgesellschaft“ des Instituts für Lebensgestaltung – Ethik – Religionskunde (LER) statt.

Zum diesjährigen Thema:

Auch wenn die Bundesrepublik sich lange dagegen sträubte, ein Einwanderungsland zu sein, ist spätestens seit der „migrationspolitischen Wende“ Ende der 90er Jahre nicht mehr von der Hand zu weisen, dass Deutschland eine Migrationsgesellschaft ist. Zuwanderung ist für unsere Gesellschaft konstitutiv, auch wenn dies im Land Brandenburg, in dem der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund bei nur ca. 5% liegt, im Alltag weniger sichtbar ist als in anderen Bundesländern.

Unter einer gesamtgesellschaftlichen und globalen Perspektive ist die Migrationsgesellschaft als Bildungstopos zu verstehen und kommt so in den Fokus von Schule und in den des wertebildenden Faches Lebensgestaltung – Ethik – Religionskunde (LER). Den Gegenstand dieses brandenburgischen Schulfaches bilden gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen und Fragen der Heranwachsenden. Die Identitätsbildung steht dabei im Mittelpunkt. Gerade die Migrationsgesellschaft hält besondere Spannungsmomente zwischen der Offenheit gegenüber anderen und dem Rückzug in (die) eigene(n) Identität(en) parat, die auch Lehrkräfte selbst herausfordern und zu Spannungen in Schulen führen (können).

Vor diesem Hintergrund stellt der Fachtag des Instituts für LER des Jahres 2022 die Identitätsentwicklung als zentrale Aufgabe des Jugendalters in den Kontext einer von gesellschaftlichen Umbrüchen geprägten Migrationsgesellschaft.

Wir bitten um Anmeldung über Lena Küster: lekuester@uni-potsdam.de

Wir freuen uns auf Sie!

Weitere Informationen und den Programmablauf entnehmen Sie bitte dem Veranstaltungsplakat.
Bei Fragen zu der Veranstaltung schreiben Sie gerne Lena Küster (lekuester@uni-potsdam.de) oder Petra Lenz (Petra.Lenz@uni-potsdam.de).

Ankündigung: Rassismuskritik in der Schule – Vortrag von Prof. Dr. Fereidooni

Liebe L-E-R-Lehrende, Studierende und Interessierte,

wir freuen uns, Ihnen/Euch einen Online-Vortrag zum Thema Rassismus im Klassen- und Lehrer*innenzimmer anbieten zu können.

Die Veranstaltung findet am 15. Februar 2021 zwischen 19:00 und 20:30 Uhr über Zoom statt.

Prof. Dr. Karim Fereidooni wird erläutern, wie Rassismus definiert werden kann und welche Formen rassistischer Diskriminierung unterschieden werden können. Mit zahlreichen Beispielen zeigt er sowohl die Präsenz rassistischer Äußerungen im Schulkontext auf als auch übliche Strategien der Dethematisierung rassistischer Diskriminierung. Alternative Benennungspraktiken werden diskutiert sowie Perspektivenwechsel ermöglicht. Schließlich soll auch aufgezeigt werden, welche konstruktiven Handlungsoptionen es im Schulsystem für den Umgang mit Rassismus gibt. Teilnehmende können eigene Erfahrungen einbringen und sind zur Diskussion eingeladen.

Anmeldungen zur Teilnahme bis zum 11. Februar per E-Mail bei Jenny Vorpahl: jenny.vorpahl@uni-potsdam.de

Zur Person des Referenten: Prof. Dr. Karim Fereidooni studierte Germanistik, Politikwissenschaft, Geschichte, Deutsch als Zweitsprache und Europäische Studien an der Universität Trier und an der Mid Sweden University. Von 2010 bis 2016 war er Lehrer für die Fächer Deutsch, Politik/Wirtschaft und Sozialwissenschaften am St. Ursula Gymnasium Dorsten in NRW und darüber hinaus Lehrbeauftragter an der FH Magdeburg-Stendal, am Zentrum für Lehrer*innenbildung der Universität zu Köln, an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln sowie an der Ruhr-Universität Bochum. Er hat mithilfe eines Stipendiums der Stiftung der Deutschen Wirtschaft an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg zu „Diskriminierungs- und Rassismuserfahrungen von Referendar*innen und Lehrer*innen ‚mit Migrationshintergrund‘ im deutschen Schulwesen“ promoviert und ist seit April 2016 Juniorprofessor für Didaktik der sozialwissenschaftlichen Bildung an der Ruhr-Universität Bochum. Seine Arbeitsschwerpunkte sind: Rassismuskritik in pädagogischen Institutionen, Schulforschung und Politische Bildung in der Migrationsgesellschaft und diversitätssensible Lehrer*innenbildung.

Außerdem berät Herr Fereidooni die Bundesregierung in dem Kabinettsausschuss der Bundesregierung zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus sowie im Unabhängigen Expert*innenkreis Muslimfeindlichkeit des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat.

Weitere Informationen auf http://www.sowi.rub.de/sowifd/ und http://www.karim-fereidooni.de/

Petition zur Thematisierung des Diskurses um Mohammed-Karikaturen an Schulen

Im Oktober 2020 wurde in Frankreich der Lehrer Samuel Paty ermordet, nachdem er in seinem Unterricht über Meinungsfreiheit gesprochen und Mohammed-Karikaturen gezeigt hatte. Nach diesem terroristischen Akt ist es mehr denn je notwendig, das Thema Meinungsfreiheit im Unterricht zu manifestieren und es als Grundlage jeder Demokratie herauszustellen.

Der Professor für Islamische Religionspädagogik/Religionslehre Tarek Badawia und der Professor für Philosophie und Ethik Markus Tiedemann haben im November eine Petition gestartet, der sich auch der Fachverband LER angeschlossen hat.

Genaueres erfahren Sie hier