Das Fach L-E-R zeichnet sich durch seine Dreidimensionalität aus: Lebensgestaltung, Ethik und Religionskunde. Gegenstand des Faches sind lebensrelevante Grundsatzfragen. Ausschlaggebend für deren Bearbeitung soll die Lebenswelt der Schüler*innen sein. Charakteristisch ist die weltanschauliche Neutralität und Bekenntnisfreiheit von L-E-R. Es darf keine Weltanschauung privilegiert behandelt oder dargestellt werden, vielmehr fördert das Fach eine offene Haltung gegenüber verschiedenen Weltbildern und Lebenskonzepten. Somit ist es trotz inhaltlicher Überschneidungen weder ein Ersatzfach für den Religionsunterricht noch mit dem Schulfach Ethik identisch.
An der Lehrerausbildung sind mehrere Fachdisziplinen beteiligt: Praktische Philosophie, Religionswissenschaft, Soziologie, Psychologie und Fachdidaktik. Für die Lehrkräfte stellt sich damit die Aufgabe, bei der unterrichtlichen Behandlung von jugendrelevanten Schlüsselproblemen, Wertorientierungen, Denk- und Handlungsmustern Fachwissen und Fertigkeiten aus diesen Bezugsdisziplinen in kreativer Weise zu kombinieren und fachdidaktisch aufzubereiten. Schüler*innen sollen kompetent werden, sich existentielle Fragen, Grundwerte menschlichen Handelns und Herausforderungen der Gegenwart zu erschließen und sie zu diskutieren. Wertpräferenzen sollen entwickelt und hinterfragt werden, um daraus lebenspraktische Konsequenzen zu ziehen. Die Unterstützung bei ihrer selbstbestimmten und verantwortungsvollen Lebensgestaltung, der Suche nach vertretbaren Begründungen ihres Handelns und der kritischen Urteilsbildung sind zentrale Aufgaben der Lehrkräfte.
Folgende Themenfelder, die der Rahmenlehrplan detaillierter skizziert, sind bestimmend für die Inhalte des Faches:
- Wer bin ich? Identität
- Miteinander leben – soziale Beziehungen
- Menschsein – existenzielle Erfahrung
- Den Menschen und die Welt denken – Menschen- und Weltbilder
- Die Welt gestalten – der Mensch zwischen Natur und Kultur
- Die Welt von morgen – Zukunftsentwürfe
Zum aktuellen Rahmenlehrplan siehe:
Zur Geschichte des Faches siehe:
www.uni-potsdam.de/de/ler/das-institut/geschichte-des-faches